Technologie der Malzbereitung

Frisch geerntete Gerste wird nicht sofort geweicht. Sie wird zuerst sortiert. Bei der anschließenden Reinigung der Gerste werden Staub und Schmutz beseitigt, um Schimmelbefall und Bakterienwachstum zu verhindern. Danach erfährt die Gerste eine Trockenlagerung, um einen Wassergehalt von 10-15% zu erreichen.

Weichen der Gerste

Aufgabe des Weichens der Gerste ist es, zunächst dem Keimling so viel Wasser zuzuführen, dass er zu Keimen beginnt. Das geschieht bei einem Wassergehalt von 38%-40%. Der Keimling gewinnt durch die Atmung die nötige Energie zum Wachstum bildet aber auch pro 02-Molekül ein Molekül CO2. Daraus lässt sich schließen, dass während des Weichens die Gerste Wasser aufnimmt und dabei mit O2 versorgt und CO2 entfernt werden muss. Gott sei Dank, muss man diesen Vorgang nicht beim Bier selber brauen durchführen :-). Beim Weichen der Gerste unterscheidet man zwei Methoden:

Nassweiche:  Die Gerste befindet sich einige Stunden unter Wasser. Dadurch nimmt sie schnell Wasser auf. Um das CO2 abzuführen, erfolgt in Abständen von unten eine Belüftung durch Belüftungsrohre. –> Gefahr: keine lange Nassweichdauer, da der Keimling sonst abstirbt

Trockenweiche: Das Weichgut wird nur berieselt. Dadurch nimmt sie das außen am Korn anhaftende “Haftwasser” und O2 auf. Durch eine Absaugung von unten erfolgt die Entfernung von CO2 mittels eines Ventitalors.

Zu beachten ist, dass bei reiner Nassweiche die Wasseraufnahme langsamer erfolgt: Die Wasseraufnahme verläuft während der ersten 10 Stunden sehr schnell, aber sie verlangsamt sich bei der Annäherung des Sättigungsgrades stark. Besonders günstig wirkt sich eine lange Trockenweiche zwischen zwei Nassweichen aus. Bei einer Gesamtweichzeit von 34 Stunden erfolgt nach 4 Stunden Nassweiche eine Trockenweiche von 17 Stunden. Danach schließt sich wieder eine Nassweiche von 3 Stunden an. Abschließend wird nass ausgeweicht.

Keimen der Gerste

Während des Keimungsprozesses sind drei Vorgänge von großer Bedeutung:

“Die Bildung und Aktivierung von Enzymen, der Stoffumsatz und Verbrauch, sowie die sich anschließenden Wachstumserscheinungen.” (Lehrheft für Brauer und Mälzer)

Für ein besseres Vorstellungsvermögen zur Aktivierung und Bildung von Enzymen im Korn dient diese Skizze:

Keimen der Gerste zum Bierbrauen

Keimen der Gerste zum Bierbrauen

Der Keimling sendet Wuchsstoffe aus, Gibberelinsäure. Diese wandert über das Schildchen und die Epithelzellen zur Aleuronschicht. Dort erfolgt die Bildung von Enzymen z.B. α-Amylase, Hemi-zellulase. Parallel dazu werden bereits vorhandene Enzyme, wie die β-Amylase aktiviert. Die gebildeten Enzyme wandern nun von der Aleuronschicht nach innen in den Mehlkörper, um dort die enzymspezifischen Substanzen abzubauen.

Hemizellulasen bauen die Hemizellulose in den Stärkezellwänden ab, d.h. die Zellwände werden allmählich aufgelöst und der Mehlkörper wird mürbe und zerreiblich. Dieser Vorgang wird als zytolytische Lösung bezeichnet. Die Abbauprodukte heißen: Glucane.

Beim Keimen der Gerste ist es wichtig, auf bestimmte Wachstumserscheinungen zu achten: “Der Wurzelkeim soll weiß, gleichmäßig, kräftig und 0,5 bis 2,5 mal so lang als das Korn sein. Zu lange Wurzelkeime bedeuten Substanzverlust. Auch der Blattkeim sollte nur 0,6 bis 0,75 der Kornlänge betragen.

All diese Vorgänge lassen sich durch die Methode der “Haufenführung”regeln. SIe ist gekennzeichnet durch die Temperatur und Feuchtigkeit im Keimgut, durch die O2-reiche Zusammensetzung der Haufenluft, und durch die Keimzeit. Hierbei findet die neue Methode der Haufenführung bei fallenden Temperaturen ihr Anwendung. Die Temperaturen im Keimkasten der Gerste wird erst nach zwei Tagen von 18°C auf 13bis10°C abkühlt. Die anfangs höhere Temperatur begünstigt die  zytolytische Lösung während die niedrigeren Temperaturen die Eiweißlösung im Korn fördern. Die wichtigste Aufgabe beim Keimprozess ist es, die keimende Gerste durch einen mit Feuchtigkeit gesättigten Luftstrom zu kühlen, ihren Weichgrad zu halten und das durch die Atmung entstehende CO2 abzuführen. Diese Einströmluft sollte nur um ca. 2°C kälter sein als der Haufen.

Viel größer sollte sie aber nicht sein: je gerößer der Temperaturunterschied ist, umso größer ist die Wasseraufnahme der Luft und umso stärker wäre der Feuchtigkeitsentzug im Keimgut. Die Keimzeit dauert 6-7 Tagen.

“Die gekeimte Gerste heißt Grünmalz”



 

Bierbrauen: Darren des Grünmalzes

Vom Grünmalz und dem Darren in der Brauerei

Das wasserhaltige Grünmalz ist leicht verderblich und muss daher durch einen entsprechenden Wasserentzug in einen lagerfesten Zustand gebracht werden. Beim Darrprozess, der 24 Stunden dauert, sind zwei Stufen zu unterscheiden. Zum einen, das Schwelken (=Vertrocknung), bei dem das Grünmalz “10-12 Stunden bei niedrigen Temperaturen zwischen 45°C-65°C unter 10% Wassergehalt entwässert wird. Zum anderen, das eigentliche Trocknen (=Darren), welches 8 Stunden dauert und bei dem der Wassergehalt auf 3-5% sinkt. Dies ermöglichen Abdarrtemperaturen zwischen 80-85°C . Bevor es jedoch zu diesen hohen Temperaturen kommt, werden die Darrtemperaturen stufenweise erhöht. Beim Darrprozess ergeben sich verschiedene Veränderungen:

Neben eines Gewichtsverlustes von 40%, der sich logischerweise durch die Entwässerung ergibt, tritt auch eine Volumenveränderung auf. Während der Keimung kam es durch die Auflösung der Zellwände im Korninneren zur Bildung von Hohlräumen. Durch vorsichtigen Wasserentzug mit großen Luftmengen bei niedrigen Temperaturen, können die Hohlräume beim Schwelken und Darren und somit die Mürbigkeit des Grünmalzes erhalten bleiben. Sind die Temperaturen zu hoch, erfolgt der Wasserentzug zu schnell, so dass sich die Poren der äußeren Mehlkörperschichten zu schnell schließen und das Wasser nicht entweichen kann. Die Temperaturen dürfen zur Gewährleitung der Enzymaktivität generell nicht zu hoch liegen, sonst tritt die Denaturierung ein. Zwischen 40-70°  und einen Wassergehalt von 20% führen alle bekannten Enzyme ihre beim Keimen begonnenen Abbauvorgänge fort. Allerdings ist dies bei hellem Malz nicht erwünscht, gleichzeitig sollen aber die Enzyme für den Maischeprozess im Sudhasu erhalten bleiben und geschont werden. Das ermöglichen Temperaturen zwischen 75-85°C. Folglich kommte es nun zu einer geringeren Enzymaktivität und es entstehen weniger Abbauprodukte, wie z.B. Aminosäuren oder Monosaccharide (Einfachzucker). Erst bei Temperaturen von 105°C, welche beim dunklem Malz gegeben sind, reagieren diese zusammen.

Aminosäuren + Monosaccharide →  Melanoidine

Melanoidine sind Farbstoffe, die dem Bier seine Farbe verleihen. Da bei hellem Malz weder genug Edukte noch die hohen Temperaturen gegeben sind, entstehen auch weniger Melanoidine. Das erklärt auch die helle Farbe des Bieres. Nach dem Erhitzen, wird das Malz auf 2-20°C abgekühlt.



 

Bier brauen: Maischen in der Brauerei

Die Würzeproduktion beim Bier brauen

Die Arbeit des Sudhauses beginnt mit der Schrotmühle beim Bier brauen. Darin wird das Malz geschrotet und die Spelzen angetrennt. Das abgeworfene und geschrotete Malz wird nun zusammen mit einer genau berechneten Menge Wasser bei langsamer Erhitzung auf 40°C in der Maischepfanne unter ständigem Rühren eingemaischt. Die Aufgabe des Maischeprozesses beim Bier brauen ist es, die noch hochmolekularen Bestandteile (z.B Stärke, zum Teil auch Eiweiße) durch Enzyme abzubauen und dadurch in wasserlösliche Form überzuführen und dann in Lösung zu bringen.

“Die Summe der in Lösung gebrachten Bestandteile bezeichnet man als Extrakt!!”

Innerhalb der Stärke unterscheidet man zwei Teilsubstanzen. Die Amylose, die zu 20-25% auftritt, ist die wasserlösliche Stärke. Sie besteht aus einer charakteristisch langen schraubenförmigen, unverzweigten Traubenzuckerkette. Sie ist im Amylopektin eingelagert. Das Amylopektin tritt zu 75-80% auf und wird auch “verkleisternde Stärke” genannt. Charakteristisch für das Amylopektin ist seine verzweigte, strauchförmige Traubenzuckerkette. Sie ist im Stärkekorn die sog. Hüllsubstanz.

Bier brauen Maischen biologische Prozesse

Während dem Maischen laufen mechanische und enzymatische Teilvorgänge ab. Beim Quellen wir das Stärkekorn durch Wassereinlagerung größer, was zu einer Rissbildung in der Hüllsubstanz (= Amylopektin) führt. Diese Stärkebruchstücke gehen in eine milchige, zähe Masse – der Kleister über. Diesen mechanischen Vorgang bezeichnet man auch als Verkleistern. Daraufhin erfolgt der enzymatische Vorgang der Verzuckerung des Stärkekleisters durch Amylaysen.

Bei den Amylasen unterscheidet man zwischen α-Amylasen und Β-Amylasen. Die α-Amylase “hackt” aus der Amylose immer eine Spirale heraus, welche aus 6-7 Traubenzuckermolekülen besteht. Dieses Abbauprodukt bezeichnet man als niedriges Dextrin.

Beim Amylopektin gerift die α-Amylase innerhalb der lang verzweigten C6H12O6 Ketten an  und bildet größere Bruchstücke, höhere Dextrine. Die Β-Amylasen greift die Amylose und das Amylopektin von den Enden her an und spaltet immer nur zwei  C6H12O6 Moleküle ab, die sog. Maltose. Das Enststehen von den niedermolekularen Zuckerabbauprodukten ist notwendig für den weiteren Brauvorgang, da sie die Nahrung für die Hefe sind!

Vor dem Stärkeabbbau während des Bier brauens setzt der Proteinabbau durch Proteasen ein. Hier unterscheidet man zwischen Endopeptidasen und Exopeptidasen. Die  Endopeptidasen greifen die langen Aminosäureketten in der Mitte an und bilden hoch- und mittelmolekulare Eiweißprodukte (Polypeptide), während die Exopeptidasen die Aminosäureketten ab den Enden angreifen und niedermolekulare Eiweißabbauprodukte (Aminosäuren) bilden.

Es ist sehr wichtig, dass beim Bier brauen nicht nur niedermolekulare Abbauprodukte enstehen, da sich sonst kein Schaum bilden kann  – das Schaumgerüst wäre zu instabil. Der Teil des Eiweißes, der weder beim Malzen noMaischen chemische Prozessech beim Maischen abgebaut wird durch die Treber ausgeschieden.

 

Beim Maischen müssen bestimmte Temperaturen eingehalten werden: Folgende Tabelle zeigt die veschiedenen Rasten beim Bier brauen auf.

Maischen-Rasten

 

 

 

 

Wie genau beim BIER SELBER BRAUEN das Maischen funktioniert erfahrt ihr hier! 



 

Bierbrauen in der Brauerei: Abläutern

Die Aufgabe des Läuterprozesses ist es, die durch das Maischen in Lösung gebrachten Stoffe (=Würze) von den Unlöslichen (=Treber) zu trennen. Das Abläutern der Bierwürze geschieht nach dem Kaffeefilterprinzip. Die Maische wird in einem Läuterbottich gepumpt und gefiltert. Die leicht trübe Bierwürze läuft in einen extra Bottich, während die Biertreber im Sieb zurückbleiben. Diese Treber beinhalten jedoch noch viele Zuckerbestandteile. Um den gesamten Extraktgehalt aus den Trebern herauszuschwemmen wird mit 75°C heißem Wasser angeschwänzt, d.h. ausgewaschen.



 

Bier brauen: Hopfen kochen

Würze des Bieres: Hopfen kochen in der Brauerei

Wie im Kapitel “Abläutern” schon erwähnt wurde, benötigt man zur Extraktgewinnung aus den Trebern Nachgusswasser. Besonders wichtig ist das beim Bier brauen. Allerdings wurde die Vorderwürze von 16,5 – 17,5% auf ca. 10-10,5% verdünnt. 

Beim Hopfen kochen soll die eigentliche Stammwürze aber bei 12 % liegen. Man bringt nun die Vorderwürze in der sog. Würzpfanne zum Kochen, um das überschüssige Wasser in 1-1,5 Stunden verdampfen zu lassen. Durch die hohen Temperaturen kommt es aufgrund der eintretenden Gerinnung zur Eieweißausfällung. Es bilden sich Ausscheidungsprodukt, Flocken, die aus denaturiertem Eiweiß bestehen. Des Weiteren werden die restlichen Enzyme beim Hopfen kochen denaturiert bzw. völlig inaktiviert.

Hopfen kochen

filtrierte Würze nach dem Hopfen kochen

Die hohen Temperaturen beim Hopfen kochen bzw. Bier brauen dienen auch zur Sterilisation der Würze, da Mikroorganismen, die eventuell in die Würze gelangten, abgetötet werden.

 

In eine nächsten Schritt werden die Hopfenbestandteile in die Würze geleitet. Dass die Hopfengabe in mindestens 2 gaben erfolgt könnt ihr im Kapitel Hopfenkochprozess nachlesen.

Nach dem “Hopfen kochen”, wird die Würze des Bieres in den Whirlpool geleitet, in dem der beim Kochen ausgefallene Trub (Flocken) aus der Würze entfernt wird. Man nennt diesen Vorgang auch Heißtrubausscheidung. Zuletzt erfolgt der Kühlprozess. Dazu wird die Würze im Plattenkühler ca. 1 Stunde gekühlt. Danach verlässt die Würze das Sudhaus und gelangt zur weiteren Behandlung in den Gärkeller.



 

Bierbrauen Gärung in der Brauerei

Die Vermehrung der Hefe – Gärung beim Bierbrauen

Die Hefe vermehrt sich wie bereits erwähnt im Normalfall durch Sprossung. Bei der Sprossung bildet sich die gärende Zelle an einer bestimmte Stelle Ihrer Oberfläche Knospen, die sich dann im fortgeschrittenen Stadium als Mutter- und Tochterzelle abtrennen. Um den Verlauf der Hauptgärung zu verstehen, ist es nützlich, die verschiedenen Stadien der Hefevermehrung zu kennen.

In den ersten 12 Stunden befindet sich die Hefe in der latenten Phase. Während dieser Induktionszeit erfolgt keine Vermehrung, da die Hefe den Sauerstoff, der sich in der Würze befindet, aufnehmen und ihre für die Gärung nötigen Enzyme bilden bzw. aktivieren muss. Erst nach den 12 Stunden setzt die logarithmische Phase bzw. Vermehrung durch Sprossung ein und die Gärung beginnt. Nachdem genügend Hefezellen vorhanden sind, tritt die Hemmphase ein, bei der bedingt durch die Stoffwechselprodukte sich das Wachstum allmälich vermindert. Das liegt daran, dass der O2 Gehalt der Bierwürze verbraucht ist und damit keine Vermehrung mehr stattfinden kann. Aber die Gärung läuft noch im vollen Umfang weiter.

Der Bier Gärkeller

Im Gärkeller wird die gekühlte Würze mit der Hefe angestellt, vermengt, belüftet und in den Gärtank gepumpt. Die Hefegabe beträgt normal 0,5-1 Liter dickbreiige Hefe/hl, was 15-30 Mio. Hefezellen pro ml-Würze entspricht. Eine klassische Gärung bedeutet, dass mit Temperaturen zwischen 4°C und 7°C angestellt wird und die Höchsttemperatur bei der Gärung ca. 9°C beträgt.  Die Hauptgärung unterteilt sich wie im Kapitel Verlauf der Gärung in 4 Stadien. Einfach dort nachlesen!

Diese Tabelle zeigt alle Gärstadien als Resümee:
Die Gräung Tabelle

 



 

Die Nachgärung

Der Lagerkeller einer Brauerei

Die Nachgärung des Bieres findet im Lagerkeller statt. Aufgabe de Nachgärung ist es, die von der Hauptgärung verbliebenen Extrakte vollständig zu vergären. Des Weiteren soll das Bier mit Kohlensäure bzw. CO2 gesättigt werden. Das CO2 ist wichtig für die Schaumentwicklung und die Rezenz, d. h. die Frische des Bieres. Der CO2 Gehalt sollte ca. 5g/l bzw.  0,5% betragen.

Eine weitere Aufgabe ist die Klärung des Bieres. Während der Nachgärung sinken die trüben Bestandteile, wie z.B. Hefezellen, hochmolekulare Eiweißabbauprodukte oder die Gerbstoffe zu Boden – das Bier klärt sich. Dazu trägt auch die CO2-Bildung bei. Die aufsteigenden CO2-Blässchen bewirken eine stärkere Bewegung im Bier, wodurch mehr Eiweißabbauprodukte und Gerbstoffe aneinanderstoßen und hängen bleiben. Sie werden schwerer und sinken zu Boden.

Die letzte Aufgabe der Nachgärung besteht in der geschmacklichen Reifung des Bieres, weil bei der Gärung entstandene geschmacksbeeinträchtigende Gärungsnebenprodukte während der Lagerung langsam abgebaut werden.

Bei den Lagerbedingungen sind an die Temperaturen festgemacht. Die Temperatur sollte pro Woche um 1°C gesenkt werden und eine Woche vor der Filtration -1°C betragen. Je niedriger die Temperaturen sind, desto langsamer ist zwar die Klärung, aber umso intensiver ist sie auch. Des Weiteren garantieren Temperaturen unter 0°C eine gute chemisch-physikalische Haltbarkeit im Bezug auf die Eiweißstabilität. Außerdem kommt beim Erreichen von Temperaturen um die 0°C die Nachgärung zum Stillstand, damit nicht zu viel Extrakt vergoren wird.  Die Lagerdauer soll je nach Biersorte zwischen vier und acht Wochen betragen. Nach der Lagerung bezeichnet man das Bier auch als austoßreifes Bier.

Filtration und Abfüllung

Im Filterkeller wird das Bier mittels eines Filtersystems filtriert. Dabei soll das Bier einwandfrei geklärt, hefe-und bierschädliche Mikroorganismen entfernt bzw. entkeimt und stabilisiert werden, um eine möglichst gute biologische und chemisch-physikalische Haltbarkeit zu erzielen.

Nach dem Filtern wird das Bier auf die verschiedenen Drucktanks für die Fass-oder Flaschenabfüllung verteilt und zur Abfüllung bereitgestellt. Im Fasskeller werden die als Leergut zurückgegebenen Fässer zuerst gereinigt. Danach wird in die Fässer CO2 gepumpt, was zum einen das Überschäumen des Bieres beim Abfüllen verhindert und zum anderen den für die Haltbarkeit des Bieres gefährlichen Sauerstoff verdrängt. Nach dem Abfüllen werden die Fässer etikettiert und sind nun fertig für den Verkauf. Die Abläufe im Flaschenkeller decken sich weigehend mit denen des Fasskellers, sind jedoch auf Grund der großen Menge an Flaschen völlig automatisiert. Die auf Risse, Sprünge und Beschädigung aussortierten Flaschen werden ebenfalls gereinigt, abgefüllt und mit Etiketten versehen. Die Anlage läuft mit etwa 40.000 Flaschen/h.