Bier selber brauen

Bier selber brauen

Bier selber brauen kann jeder! Allerdings braucht man vorab einen klaren Überblick über den Bierbrauvorgang, damit das selbstgebraute Bier auch gelingt.  Die richtigen Zutaten, wie Hopfen (mit oder ohne Zitronenaroma), das Malz (in ungeschroteter Form), Das Wasser  (möglichst wenig Kalk) und die Hefe (dickbreiig, fest, löslich) sollten sorgsam und am besten in einer Brauerei besorgt werden. Welche technischen Hilfsmittel braucht man denn zum Bier selber brauen? Entweder ihr kauft euch ein Bierbrau Set oder ihr bastelt euch alle Filtereimer selbst. Dann solltet ihr aber im Winter Bierbrauen, da die Kühlmaschine ja dann fehlt. Diese kann man ja schlecht selber bauen. Schließlich muss der 90 Grad heiße Hopfen Sud auch sehr schnell wieder abgekühlt werden. Ansonsten werden zu viele Enzyme verkocht oder zerstört. Diese verhindern oder fördern zum Teil die Gärung im späteren Bierbrauvorgang. Bier selber brauen war demnach auch in der Geschichte der Menschheit immer ein Glück, ob ein Sud gelang oder eben nicht.

Welche Schritte erwarten euch beim Bier selber brauen?

Maischen – Abläutern – Hopfen kochen – Gärung. Zuerst das Schroten des Malzes – danach kommt das Malz in erwärmtes Wasser – diesen Vorgang nennt man Maischen. Danach erfolgt die Filtration bzw. das Abläutern – sodass das Malz rausgefiltert wird aus der Maische. Im dritten Schritt wird schon der Hopfen gekocht in der eben filterierten Würze. Danach wird wieder gefiltert und der fertige Sud abgekühlt. Im vierten Schritt kommt nun die Hefe dazu – die Gärung dauert dann erstmal  einige Tage. Der letzte und fünfte Schritt ist dann das Abfiltern in Bierflaschen und die nachgehende Flaschengärung für 30 Tage. Die genau Brauanleitung könnt ihr auch nach Bildern ansehen oder eben detailliert in den einzelnen Blogs z.B. über das Hopfen kochen.

Die Effektive Arbeitszeit beim Bier selber brauen beträgt am ersten Tag inklusive Maischen – Filtern – Hopfen kochen – filtern – Abkühlen und Hefezusatz insgesamt gute 9 Stunden. Das Abfüllen in Flaschen dauert ca. 1 Stunde für ca. 40 Flaschen.

Beim Bier selber brauen kann man Fehler machen!

Es gibt 5 Fehler, die einem ganz leicht passieren können, wenn man nicht weiß wie wichtig die einzelnen Schritte beim Bierbrauen sind. Daher lest doch einfach vorab in meinem Blog “Fehler beim Bierbrauen“, damit ihr wisst, was alles schief laufen kann beim Bier selber brauen. Zugleich erfahrt ihr dadurch ein sehr relevante und wichtige chemische Prozesse, die sich während des Maischens oder der Gärung beim Bier selber brauen vollziehen. Aber auch beim Hopfen gibt es viele Aromen und auch unterschiedliche Kocharten mit denen man die bittere aber auch würzige Note des Bieres stark beeinflussen kann.

Mit meinem Bier Rezept und der genauen Brauanleitung kann euch bei eurem ersten Versuch selbstgebrautes Bier herzustellen nichts mehr passieren! Hopfen und Malz – Gott erhalt´s !

Maischen – Step 1 Bier brauen

Maischen beim Bier selber brauen

Jetzt kommt einer der wichtigsten Schritte, die man beim Bier selber brauen beachten muss. Das Maischen!
In dem großen 40-Liter-Bottich werden 30 Liter Wasser auf 45 °C erhitzt. Währenddessen, wird das Malz mit der Waage gewogen und mit der Schrotmühle geschrotet.

Umrühren der Maische

Maische muss immer gerührt werden.

In einem zweiten Schritt wird das Malz  dem 52 ° warmen Wasser langsam, unter Rühren hinzugefügt. Da sich die Malzbestandteile schnell absetzen, muss die Maische beim Bier brauen ständig langsam gerührt werden, damit nichts anbrennt. Sonst entstehen zu viele Röstaromen!

Nach folgenden Zeit-Temperatur-Programm wird muss die Maische behandelt, wenn man sein Bier selber brauen will. Während dem Maischen folgen verschiedene Rasten bei bestimmten Temperaturen, die ein Optimum für die jeweilig tätigen Enzyme darstellen. Folgende Tabelle gibt Aufschluss über den genauen Maischvorgang geben.

 


langsames Erhitzen auf 55 ° C -15 Minuten: Eiweißrast
langsames Erhitzen auf 62° C – 20 Minuten: Verzuckerungsrast
langsames Erhitzen auf 72°C – 25 Minuten : Endverzuckerungsrast
langsames Erhitzen auf 78°C – 5 Minuten :   Aufheizung

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Beim Maischen braucht man Fingerspitzengefühl

Gerade wenn man Bier selber brauen will, ist sehr wichtig die Temperatur- und Zeitangaben beim Maischen möglichst genau einzuhalten, da die verschiedenen Grade ein Optimum für die entsprechenden Enzyme darstellen. Zur Temperaturüberprüfung dient das Thermometer. Wird auch die Zeit nicht eingehalten, so entstehen in der jeweiligen Rast zu wenig Abbauprodukte, welche aber notwenig für den weiteren Prozess sind. Deshalb Wecker stellen beim Bier selber brauen!

Beim Maischen bemerkt man außerdem eine leichte Verdunkelung des Sudes.

dunkle Maische

dunkle Maische

Das liegt an den sich allmählich auflösenden Malzkörnen, welche, so wie der Hopfen, Gerbstoffe enthalten und dem Sud eine bräunliche Farbe verleihen. Am Ende des Maischens, kann man mit Hilfe der Jodprobe feststellen, ob die Stärke in Malzzucker umgeandelt wurde.

Man entnimmt der Maische etwas Flüssigkeit und gibt diese auf einen kleinen weißen Teller. Auf die Flüssigkeit wird nun Jodlösung getropft und die Farbänderung gibt den jewiligen Befund an:

gelbe Verfärbung: Aufspaltung des Malzes in Maltose ist erfolgt
blaue Verfärbung: keine Umwandlung in Maltose

Für alle die ihr Bier selber brauen möchten ist diese Probe unabdinglich.

Bier selber brauen: der Laeuterprozess

Nach ca. zwei Stunden Maischens, erfolgt der Läuterprozess. Durch den Läuterprozess wird die fertige Maische in die löslichen Bierwürze- und die unlöslichen Biertreber-Bestandteile getrennt. Läuterprozess wird im Fachjargon benutzt – der Laie sagt dazu einfach Bier filtern oder Maische filtern.

Das Abläutern erfolgt durch die zwei Plastikkübel, welche ineinander stecken. Der größere Kübel, mit einem befestigten Ablaufhahn, wird zu 1/5 mit warmen Wasser gefüllt. In ihm befindet sich der kleinere Kübel mit integriertem Sieb. Das Wasser darunter dient dazu, dass die Treber beim Einfüllen der Maische nicht das Sieb verstopfen.

Abläutern Bier brauen

Abläutern

Biertreber, Treber

Treber, Biertreber

                                                                        Richtiger Läuterprozess für selbstgebrautes Bier

Nun wartet man 15 Minuten, damit sich die Treberbestandteile unten absetzen. Probemäßig wird ein wenig Sud in ein extra Glas gelassen, um die im Sud schwimmenden Partikel zu kontrollieren. Bei einigermaßen klarer Würze sammelt man sie in einem zweiten großen Bottich. Erst wenn die Flüssigkeit abgelaufen ist, erfolgt der Nachguss. Die Menge Wasser (ca. 11 Liter) wird nachgegossen, welche verdampft ist und von den Trebern aufgesogen wurde. Zu beachten ist, dass man den Ablaufhahn nicht zu weit aufdreht, da die Treber durch den großen Druck das Sieb verstopfen oder eventuell Partikel mit ausgeschwemmt werden.

Bier brauen Filtern

Filterbottich mit Sieb

Bier filtern, Abläutern

Bier filtern, Abläutern

 

 

 

 

 

 

 

Der Läuterprozess ist wichtig für das Bier Ergebnis und der sollte daher nicht zu lange dauern, da die Temperaturen absinken und wieder Enzyme kaputt gehen und wiederrum andere gefördert werden. Zu viele gepaltene Zuckermoleküle ergeben dann wiederrum einen zu hohen Alkoholgehalt.

Es muss aber jedem Bierbrauer klar sein, dass es beim selbstgebrauten Bier nie zu einer so klaren Sud kommt, wie in einem Brauhaus. Aber Naturtrübes Bier nach dem Läuterprozess kann man eben durch Gründlichkeit vermeiden.

gefiltertes Bier

Probe nehmen der gefilterten Maische

Bier filtern

wenn mötig nochmals Bier filtern

Abläutern in der Bierbrauerei

Die Aufgabe des Läuterprozesses ist es, die durch das Maischen in Lösung bebrachte Stoffe (=Würze) von den Unlöslichen (= Treber) zu trennen. Das Abläutern der Bierwürze geschieht nach dem Kaffeefilterprinzip. Die Maische wird in einen Läuterbottich gepumpt und gefiltert. Die leicht trübe Bierwürze läuft in einen extra Bottich, während die Biertreber im Sieb zurückbleiben. Diese Treber ebinhalten jedoch noch viele Zuckerbestandteile. Um den gesamten Extraktgehalt aus den Trebern herauszuschwemmen wird mit 75°C heißem Wasser angschwänzt, d.h. d. h. ausgewaschen.

 

Hopfen kochen Hopfenkochprozess

Hopfen kochen beim Bier selber brauen

Wie ihr seht ist Bier brauen gar nicht so schwierig. Allerdings gelten beim Hopfen kochen besondere Regeln.
Befindet sich der gesamte, abgeläuterte Sud im Bottich, bringt man diesen zum Kochen und leitet damit den Hopfenkochprozess ein. Der Hopfen wird in zwei Gaben hinugefügt.

Mehr zum Rohstoff Hopfen oder der “Würze des Bieres” findet Ihr im Blog: Bier brauen Die Rohstoffe für helles, untergaeriges Vollbier.

Hopfen kochen, erste Hopfengabe

Erste Hopfengabe

Die Erste Gabe von 60% , auch als die bitternde Gabe beim Hopfen kochen bezeichnet, erfolgt zu Kochbeginn. Sie hat ausschließlich bitternde Qualität, da die Hopfenöle nur leichte Verbindungen eingehen, die sich nach 20 Minuten durch den Wasserdampf verflüchtigen.

Sie macht das Bier auch haltbar!

 

 

Hopfen kochen

Aroma Hopfen Gabe – 2te Hopfen Gabe

Deshalb erfolgt beim Bierbrauen bzw. Hopfen kochen eine zweite Gabe von 40% kurz vor Kochende – die Aromagabe. Die Hopfenöle können sich in dieser kurzen Zeit nicht verflüchtigen und verleihen dadurch dem Bier sein typisches Hopfenaroma. Wenn man nach diesen Grundsätzen handelt kann jeder selber sein Bier brauen!

 

 

Um das Bier nicht zu verbittern, gelten zwei Regeln beim Hopfen kochen:

1. Grundregel:
“Je mehr Hopfen desto herber, bitterer wird das Bier, je weniger Hopfen desto milder, malziger schmeckt das Bier.”
2. Grundregel:
“Je länger, intensiver die Kochung erfolgt, umso mehr Bitterstoffe (L-Säuren) werden gelöst und umso bitternder ist die Wirkung.”

Den Hopfen kochen dauert beim Bier brauen ca. 80 Minuten. Ziel des Hopfenkochprozesses ist es, den gewünschten Stammwürzegehalt von 12% zu erzeugen. Das gelingt durch Erhöhung der Würzekonzentration , indem man Wasser während dieses Prozesses verdampfen lässt. Daher sollte das Auströmen des Wasserdampfes nicht mit Hilfe eines Deckels unterbunden werden. Bei diesem Kochvorgang ist es nicht notwendig den Sud ständig umzurühren. Währenddessen werden die Filterkübel und der Maischebottich mit heissem Wasser gereinigt. Sie werden nach dem Kochvorgang zum Trennen des Bieres von den festen Hopfenbestandteilen und von den durch die hohen Temperaturen denaturierten Eiweißbestandteile verwendet.

Natürlich gibt es sehr viele verschiedene Hopfensorten, die einen schmecken zitronig, die anderen haben von Natur aus schon einen sehr herben oder würzigen Geschmack. Wie intensiv dann das jeweilige Aroma der Hopfensorte ist bestimmt der Bierbrauer aber dennoch durch die Gaben beim Hopfenkochprozess.

Nach dem Hopfen kochen erfolgt das Abkühlen

Da man beim Bier brauen keinen Plattenkühler hat, muss man eben das Bier brauen auch wetterabhängig machen. Heißt bevorzugt im Winter brauen, wenn die Wetterprognose für gut 10 Tage schöne Minusgrade anzeigt. Denn beim Hopfen kochen muss der 90 Grad heiße Sud in kurzer Zeit auf eine ausgehende Gärtemperatur heruntergekühlt werden. Wenn der Prozess des Abkühlens dann doch zu lang dauert, dann kippt der Sud und wird bitter.

Die 90 Grad müssen eben innerhalb 30 Minuten auf die zehn Grad heruntergekühlt werden.  Der Sud bleibt auch steriler, wenn er nicht drei oder vier Stunden braucht um auf diese niedriegen Temperaturen abzukühlen – denn da würde sich wieder zu viel Kondenswasser bilden und das führt wieder zu Bakterienansammlungen.

Außerdem braucht man ohenhin nach dem Hopfen kochen mit der Gärung an und braucht dauerhaft hier Temperaturen zwischen Null und sieben Grad.

Gärung beim Bierbrauen

Die Gärung dauert am längsten beim Bier brauen aber auch beim Bier selber brauen. Nachdem die Bierwürze filtriert und auf 8°C abgekühlt wurde, gibt man die Bierhefe hinzu. Die niedrigen Temperaturen sind aufgrund der untergärigen Hefe zwingend. Die Gärung beginnt nach ca. 12 Stunden. Da zur Gärung Sauerstoff notwendig ist, wird das Würze-Hefegemisch mit einem Schöpflöffel aufgezogen. Wichtig ist es, den Gärbottich mit einem Leinentuch gegen Verunreinigungen abzudecken. In den 5-6 Gärtagen sollte man des öfteren die Temperatur messen, da bei der Gärung Wärme entsteht und es nicht zum Überschreiten von max. 10°C bei untergäriger Hefe kommen darf! Die Schaumdecke, die sich am zweiten und dritten Tag des “Niederen Kräusens” bildet, wird mit einem Löffel abgeschöpft.

Die Gärung beim Bierbrauen – die Gärstadien

Klassische Gärung bedeutet in diesem Zusammenhang, dass mit Temperaturen von 4,7°C angestellt wird und die Höchsttemperatur ca. 9°C beträgt. Die Hauptgärung unterteilt sich nach physiologischen Veränderungen in vier Gärstadien. Die Fachbegriffe zum Thema Gärung oder auch zum Hopfen, oder der Gerste findet ihr gleich hier in dem Post unter Fachbegriffe beim Bierbrauen.

Gärung beim Bier brauen

Die Grärung am ersten Tag

Am ersten Tag beginnt das Stadium des “Überweissen”. Nachdem die Hefe nach dem Anstellen eine sehr hohe Sauerstoffmenge innerhalb von acht Stunden völlig aufgenommen hat, befindet sie sich in der stärksten Vermehrungsphase.

Nach ca. 12 – 16 Stunden überzieht sich die Bieroberfläche mit einer leichten, weißen Schaumdecke = Überweissen. hier steigt die Temperatur um 0,5 – 1°C. 

-> Wichtig ist beim Bier selber brauen während der Gärung mindestens zwei mal am Tag die Temperaturen zu kontrollieren.

 

 

Gärung Tag 2 Überweissen

Gärung Tag 2

 

Das Stadium des niederen Kräusens vollzieht sich am zweiten und dritten Tag der Gärung beim Bierbrauen. Die Hefe hat sich bis einschließlich dem zweiten Tag um das 3 bis 4-fache vermehrt und beginnt nun kräftig zu gären. Durch den Gärungs-prozess kommt es zu verstärkt aufsteigenden CO2-Blässchen, wel-che die Eiweißabbauprodukte zum Aufsteigen zwingen. Es bildet sich Schaum in gekräuselter Form.

In diesem Stadium käme es aufgrund hoher Reaktionstätigkeit zu einem Temperaturanstieg von 1,5 – 2°C, wenn man hier nicht schon leicht kühlen würde.

 

 

 

Gärung Bier brauen Tag5

Gärung Tag 4 und Tag 5

 

Das Stadium des Hochkräusens vollzieht sich am 4., 5 und eventuell 6. Tag. Die Höchsttemperatur von 9°C wird erreicht. Die Hefe arbeitet am intensivsten, was man an den bereits 30cm hohen Kräusen erkennen kann. Beim Bierbrauen das Tuch nicht auf die Kräusen drücken.

 

 

 

Am 6. oder 7. Tag beginnt das letzte Stadium: die Deckenbildung. Die Kräusen fallen zusammen und bilden eine zusammenhängende Decke. Sie hat die Fähigkeit, Hopfenharze aufzufangen, da sonst die Bitterstoffe im Bier hart und kratzig werden.

–>Am Ende der Gärung beim Bierbrauen liegt die Temperatur bei 4-5°C.

Gärung vorletzter Tag

Gärung mit Deckenbildung

Gärung letzter Tag

Gärung letzter Tag

 

BRauanleitung mit Diagramm über die Gärstadien

BRauanleitung mit Diagramm über die Gärstadien

Nachgärung und Flaschenabfüllung

Das vergorene Bier wird nun zur Nachgärung in Flaschen abgefüllt. Als Vorarbeit ist es wichtig, die Flaschen mit Spülmittel zu säubern, in Wasser einzulegen und danach mit einem kräftigen Wasserstrahl auszuspülen. Die Technik beim Abfüllen ist sehr einfach. Ein Schlauch wird knapp bis unter die Oberfläche des Bieres angesetzt. Am anderen Ende wird kurz angesogen, damit Druck entsteht. Jetzt lässt sich das selbstgebraute Bier leicht in die Flaschen füllen.

Da es sich hier um ein untergäriges Bier handelt, hat sich die Hefe am Boden des Gärbottichs abgesetzt und es ist oberste Vorsicht geboten, dass der Schlauch nicht zu weit an den Boden reicht.

Bier brauen Nachgärung

Flaschengärung, Abfüllen des Biers

WICHTIG: die Flaschen bei der Nachgärung nicht randvoll abfüllen, sondern 1-2 cm freiraum lassen. Sonst würde ein zu großer Druck aufgrund der sich fortsetzenden Gärung entstehen und die Flaschenwürden explodieren. Mit Bügelgebinde wird jede Flasche luftdicht verschlossen und ca. 4-5 Wochen bei kühlen Temperaturen (ca. 8-10°) gelagert.
PROST!

Helles oder dunkles Bier ?

Der Bierbrauvorgang bei dunklem Malz unterscheidet sich vom Brauprozess bei hellem Malz im Keimen(Ausreifung des Malzes), Darren(Trocknen des Malzes nach der Keimung) und im Maischen.Bei der Keimung kann man vor allem durch Variation der Temperatur und der Zusammensetzung der Haufenluft in diesen 6-7 Tagen dunkles Malz erzeugen. ( das muss man beim Bier selber brauen nicht wissen, da man sich einfach die Gerste kauft bzw. das Malz für sein selbstgebrautes Bier)

Helles oder dunkles Bier beginnt beim Korn

Je wärmer die Temperatur ist, desto besser erfolgt die Mehlkörperlösung, da dem Keimling mehr Wärme zur Verfügung steht. Aus der besseren Lösung resultiert automatisch auch ein höherer Enzymgehalt im Korn.Verringert man den Co2-Gehalt der Haufenluft, so hat der atmende Keimling mehr Sauerstoff für sein Wachstum zur Verfügung. Somit ergibt sich schon der nächste Unterschied zum hellen Malz. Die Blattkeimlänge des dunklen Malzes beträgt 0,75-1 der Kornlänge, während die des hellen Malzes nur 0,6-0,75 der Kornlänge beträgt. Daraus resultiert auch der höhere Enzymgehalt im dunklen Grünmalz gegenüber Hellem. Immer schön aufsagen beim Bier selber brauen :-)

Der Enzymgehalt bewirkt dann vor allem einen größeren Abbau von Einfachzuckern und Aminosäuren.Der Ablauf des Darrens macht den Hauptunterschied aus: Beim eigentlichen Darren wird das helle Malz auf ca. 3% Wassergehalt getrocknet, während dunkles Malz auf 3-1,5% entwässert wird. Dies ist nur durch die hohen Temperaturen möglich, die bei dunklem Malz angewandt werden. Im Gegensatz zum hellen Malz, schließt sich hier, nach dem Schwelken und Darren eine 3.Stufe an: das Rösten, bei dem bis zu 105°C erhitzt wird. Beim Rösten werden sogenannte Melanoide gebildet.

Da Melanoide auch Geruchs- und Geschmacksstoffe sind, ergibt sich ein nächster Unterschied, der im aromatischen und würzigeren Geschmack des dunklen Bieres.Beim Betreten der Brauerei erkennt man daher am Geruch sofort, welches Bier hergestellt wird. Ein recht malziger und würziger Geruch ist typisch für dunkle Biere. Riecht es milder, süßlicher wird helles Bier gebraut. Der Geruch an dieser Stelle ist beim Bier selber brauen auch der Beste!