Biersorten im Überblick

Dein selbstgebrautes Bier wird sich durch die Höhe des Alkoholgehalt, durch die Auswahl der Malze, die Hefe-Arten in verschiedene Biersorten entwickeln. Zum Beispiel auch wie viele Hopfenzugaben gewählt werden, die Art der Gärung, die Menge an gespaltenem Zucker und am Ende durch die Lagerzeit. Anbei zeige ich euch eine Übersicht über die wichtigsten Biersorten/Bierarten, damit ihr auch wisst, an welcher Stelle des Bierrezeptes man etwas verändern muss, um auch mal selber ein anderes Bier zu brauen.

Biersorten von A bis Z mit Beispielen

 

BOCK: Bockbiere gibt es als dunkles oder helles Bier oder eben auch obergärige Weizenböcke. Sie schmecken sehr sehr rund und vollmundig süß. Der Geschmack erinnert an Sherry oder karamelisierte Biere. Je länger gelagert wird desto süßlicher wird das Bier – und wird daher wie Wein gelagert.

  • Weltenburger Asam Bock

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DUNKLES: Man kann sich leicht merken: Dunkle Biere sind IMMER untergärig. Die Dunkle Farbe ehalten diese Biersorten durch dunkle Malze oder durch den Röstvorgang beim Bierbrauen. Daher schmecken die Dunklen Biere kaum nach Hopfen  sondern sind sehr süß und vollmundig.

  • König Ludwig Dunkel

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EXPORT: Exportbiere können Biere jeglicher Art sein: Wie das Wort schon sagt, wurde hier das Bier exportiert. Damit es die langen Transferzeiten übersteht, hat man das Bier haltbar gemacht, indem man den Alkoholgehalt erhöht. Daher schmecken die Export Biere stark und sehr hopfig.

  • Binding Export

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FESTBIERE: Zum Beispiel ist ein Festbier das Salvator Bier in München, welches als Starkbier auch bekannt ist. Um einen hohen Alkoholgehalt zu bekommen, werden diese Biere meist mit geröstetem Malz angestellt. So erhält man eine höhere Verzuckerung und mehr Alkohol. Diese Biere hopfen meist nicht, da sie ja eher süffig sein sollen für Jedermann.

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HELLES:  Die beliebteste Biersorte ist das “Helle”. Zum Beispiel das Tegernseer Hell. Ein schönes untergäriges helles Vollbier. Die meisten Hellen Biersorten, schmecken leicht hopfig aber auch mild in der Würze.

  • Tegernseer Hell
  • Augustiner Lagerbier Hell
  • Flötzinger Hell

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KELLERBIER: Naja  – also diese Biere verlassen den Keller ungefiltert heißt sie sind naturtrüb. Diese gibt es als dunkles oder heller Kellerbier. Je mehr Partikel schwimmen desto weniger kann die Hefe Kohlensäure bilden – um einen normalen Alkoholgehalt zu bekommen, wird mit mehr Hefe angestellt, was wiederum zu einem schönen vollmundigen Geschmack führt.

  • Köstritzer
  • Oettinger

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MÄRZEN: Früher gab es noch keine Kühlschränke – also braute man für den Sommer das letzte Bier im März. Um es aber haltbarer zu machen erhöhte man den Alkoholgehalt und auch die Hopfengaben. Damit es aber süffig bleibt, hat man häufig die dunklen süßen Malze verwendet.

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PILS: Auf jeden Fall schmeckt man beim Pils immer den Hopfen raus. Nur wenige Pilse sind mild. Erfunden wurden diese Pilz Biersorten in Tschechien, aber von einem bayersichen Braumeister.

  • Bergadler Premium Pils
  • Tannenzäpfle
  • Ratsherren Pils

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RAUCHBIER: Sind selten und bietet auch nicht immer eine Gaumenfreude. Die meisten lieben es süffig mild  – die Rauchbiere sind tatsächlich rauchig und sehr holzig. Aber eher nicht hopfig.

  • Göller Rauchbier

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WEIZEN:  Weizenbiere kann man in dunkle und helle Weizen Biersorten unterteilen. Zudem gibt es aber noch die Unterscheidung in Kristallweizen und Hefeweizen (naturtrüb). Hier wird immer mit der OBERGÄRIGEN Hefe angestellt und so ergeben sich fruchtigere aromatische Geschmacksrichtungen. Wenige Weizenbiere Hopfen. Daher ist meine klare Empfehlung für Damen nicht mit einem Hellen einzusteigen sondern mit Weizen auf Grund der süffigen Geschmackseigenschaft der Weizen Biersorten.

  • Schneider Weiße
  • König Ludwig Weißbier

Wenn ihr noch mehr wissen wollt, wie man Helles oder Dunkles Bier braut – dann lest doch meinen Artikel zum Thema Bier selber brauen: Helles oder Dunkles Bier!

 

 

Zutaten zum Bier selber brauen

Zutaten und Ihre Bedeutung zum Bier selber brauen

Neben Raum und Materialien braucht man selbstverständlich noch die richtigen Rohstoffe zum Bier brauen. Auf Anfrage nach Rohstoffen bekommmt man in jeder Brauerei für wenig Geld die Menge, die man zum Brauen benötigt. Anbei ein Rezept für euer selbstgebrautes Bier.

Bier brauen: Rezept für 30 Liter helles, untergäriges Vollbier:

Bier selber brauen mit Brauanleitung und exklusivem Bier Rezept Gloria Bräu

Bier brauen macht Spaß! Bevor mit dem Brauen begonnen wird, sollte man unbedingt darauf achten, dass alle Zutaten sowie technische Hilfsmittel bereit liegen und, dass letztere gründlich mit heißem Wasser und Spülmittel gereinigt wurden. Besonders gründlich muss dies beim Bier selber brauen durchgeführt werden.

  • 35 l Wasser Hauptguss+ ca 11 l Nachguss, da ein Teil in den Trebern bleibt und auch verdampft
  • 50 g Hopfenpellets (von Weihenstephan)
  • 7,5 kg helles Malz
  • 0,5 dickbreiige, untergärige Hefe

Bier brauen: Die Rohstoffe und Ihre Bedeutung

Zum besseren Verständnis der Vorgänge während wir das Bier selber brauen, werden in diesem Blog chemische und physikalische Eigenschaften der Rohstoffe und ihre Wirkung auf Qualität, Haltbarkeit, Schaum, Aroma und Würze analysiert.


♥Das Gerstenmalz – Seele des Bieres


Das Malz ist die Seele des Bieres. Es beeinflusst die Haltbarkeit, den Schaum, die Farbe und das wichtigste Gut des Bieres: die WÜRZE. Alle untergärigen Biere, wie die hellen und dunklen Vollbiere, sowie die Pilsbiere, werden ausschließlich mit Gerstenmalz eingebraut. Damit das Malz beim Bier brauen gut gelingt muss das Korn bestimmte Werte aufweisen:

Zutaten Bier brauen

ungeschrotetes Malz für Helles Bier

 

  • Größe des Korns : 2,5 cm
  • Stärkeanteil : 55%-65%
  • Eiweißanteil : 9,5% – 11,5 %
  • Wassergehalt : 10% – 15%

 

 

Je höher der Stärkeanteil sein soll, umso niedriger müssen die Eiweißbestandteile im Korn sein, da diese sonst zu viel Raum einnehmen. Außerdem verursacht ein zu hoher Eiweißanteil im Bier eine Trübung, was für die chemische und physikalische Haltbarkeit schädlich ist.  Der Zuckergehalt im Korn beeinflusst das Maischen, die Würze des Bieres und vor allem die Gärung. Zum Bier selber brauen bekommt man die beste Gerste aus der Brauerei.

Hopfen – Würze des Bieres

Das Besondere am Bier ist auch, dass es das einzige alkoholische Getränk ist, welches Hopfen enthält.

Zutaten Bierbrauen

Hopfenpellets

Der wichtigste Inhaltsstoff des Hopfens ist ein gelbes Pulver, das Lupulin, welches der Bierwürze ihren typische bitteren Geschmack verleiht.

Lupulin bewirkt eine bessere Eiweißausscheidung beim Brauprozess, da die Gerbstoffe mit den hochmolekularen Eiweißabbauprodukten Eiweißgerbstoffverbindungen bilden.

Ein wichtiger Faktor, wenn man Bier selber brauen möchte. Daher kommt es beim fertigen Bier zu weniger physikalisch bedingten Trübungen. Hopfen hat demnach auch eine stabilisierende Wirkung auf die Haltbarkeit des Bieres und auf die Konsistenz des Schaumes. Zur Haltbarkeit trägt auch die antiseptische wirkung von Lupulin bei, die im Bier die Vermehrung von Milchsäurebakterien verhindet.

Beim Bier brauen muss man aber einiges beachten – mehr dazu unter Hopfenkochprozess. Auf dieser Seite findet ihr die wichtigsten Hopfensorten. Fast alle Bierbrauereien beziehen von http://www.hopsteiner.de/  den Hopfen!

♦Wasser – Körper des Bieres

Wasser ist der wichtigste Rohstoff zum Bier brauen. Es beeinflusst die Würzeherstellung, die anschließende Gärung und somit die Güte des Bieres. Als Grundstein des Brauvorgangs muss das Brauwasser optimale Eigenschaften aufweisen:

Härtegrad nicht über 10dt: Der härtegrad bezeichnet den Gehalt an verschiedenen Salzen und Mineralstoffen, die völlig natürlich aus dem Boden gelöst werden. Das ist besonders wichtig für die während des Maisch- und Gärprozesses entstehenden, empfindlichen Enzyme, welche durch zu hartes, salz- und mineralhaltiges Wasser inaktiviert, regelrecht zerstört werden und somit der gesamte Brauprozess zum Erliegen kommt.

ph-Wert nicht über 5-ph: Auch bei neutralen, alkalischen, basischen ph-Wert vermindert sich die Enzymaktivität beim Stärke- udn Eiweißabbau. Die Würzeherstellung kann deshalb nicht gelingen, da die hochmolekulare substanzen, wie Stärke und Eiweiß nicht in niedermolekulare, wasserlösliche Bausteine wie Traubenzucker udn Aminosäuren umgewandelt werden können.

♣Hefe – Geist des Bieres

Hefen sind Sprosspilze (Mikroorganismen), die in der Bierbrauerei die alkoholische Gärung bewirken – daher wird die Hefe auch als Geist des Bieres bezeichnet. Es gibt verschiedenste Rezepte für selbstgebraute Biere.
Grundsätzlich unterscheidet man beim Bier brauen zwischen obergäriger und untergäriger Hefe.

Die obergärige Hefe wird bei Temperaturen von 15-20°C und bei einem ph-Wert von 4-5 aktiv- dabei bildet sie Sprossverbände aus, die sich während der Hauptgärung an der Bieroberfläche als Schaum absetzen und abgeschöpft werden müssen- Der Gärprozess vollzieht sich in 2-3 tagen relativ schnell. Daher ist das eine sehr kritische Phase beim Bier brauen.

Untergärige Hefe bildet keine Sprossverbände aus und sinkt am Ende der Hauptgärung zu Boden. Insgesamt dauert der Gärprozess bei untergäriger Hefe 6-8 Tage. Die Gärtemperaturen betragen 5-10°C .