Die Geschichte des Bieres lehrt: “Flüssiges Brot bricht das Fasten nicht!”
Die Geschichte des Bieres ist ein kleines Wunder. Bierbrauen bzw. Bier selber brauen ist neben der Brotherstellung das älteste Gewerbe der Welt.
Bereits die alten Ägypter entdeckten das Getränk, welches wir heute Bier nennen. Überliefert ist dieses Ereignis in Bildern und Keilschriften der Sumerer bereits um 4.000 v. Chr.. Ein stehengelassener Krug mit Brotteig, der sich mit Regen-wasser füllte, fing bei den hohen Temperatuen schnell zu gären an. Als sich ein Arbeiter dann an diesem wohlduftenden Getränk betrunken trank war das wohl die Geburtsstunde des Bieres. Darum spricht man bis heut davon, dass das Bier nichts anderes ist als flüssiges Brot. Sogar in der heutigen Zeit sprechen viele Mönche davon:
Die Geschichte des Bieres ist erstaunlich: Um 3.500 bis 3.000 v. Chr. ist in Nordägypten eine ganze Brauerei aufgebaut worden (Hans Carl, S.7). Damals waren neun verschiedene Getreidesorten bekannt und acht BIERSORTEN. Um 800 v. Chr. wurden die ersten Funde (Bieramphoren) über die Bierherstellung und Brauanleitung in Kasendorf bei Kulmbach datiert.
Durst wird durch Bier erst schön
Das Kloster Weltenburg in Weihenstephan wurde 1043 n. Chr. erbaut und ist die ÄLTESTE BESTEHNDE BRAUEREI der WELT.
Im frühen Mittelalter, waren es die Nonnen, (JA wohlgemerkt es waren Frauen), die das Bier selber brauen konnten. Das Sprichwort “sich zu einem Kaffeekränzchen zu treffen” findet seine Wurzeln beim Bierbrauen.
Die Nonnen luden die Dorfbewohner häufig auf ein Bierkränzchen ein. Später als dann der Kaffee eingeführt wurde und dieser auch jedem Dorfbewohner zugänglich war traf man sich eben nicht mehr auf ein Bierkränzchen sondern auf ein Kaffeekränzchen. Oder lest hier selber nach – der Spiegel hats bewiesen:
“Liquidum non frangit jejunum – Ohn Gottes Gunst all Braun umsunst”
Dass es im Laufe der Geschichte des Bieres viele misslungene Sude gab ist nicht verwunderlich, wenn man bedenkt wie viele verschiedenen Fehlerquellen es beim Bier brauen gibt…zu warme Temperaturen bei der Gärung oder zu viel Alkohol – zu kurzer Hopfenkochprozess…
Es hat sogar Bierhexen gegeben, die verbrannt wurden, wenn ein Sud misslang. Solche Verbrennungen fanden aber nur bei Hofe statt – denn es gab natürlich immer andere Bierbrauerinnen, die ihr Glück versuchten.
Nachdem das ier nicht mit dem uns heute bekannten Hopfen gebittert wurde sondern mit teilweise giftigen Harzen ist es nicht verwunderlich, dass so manch einer, der zu viel davon getrunken hat einfach tot umkippte. Dafür brauchte man natürlich einen Verantwortlichen – und das waren damals immer die Bierbrauerinnen – die dann eben als Bierhexen verbrannt wurden.
Erst das Reinheitsgebot rettet die Bierhexen vor dem Verbrennen und verleiht dem Spruch “Durst wird durch Bier erst schön” mehr Relevanz. Mehr dazu unter dem Eintrag Reinheitsgebot beim Bier brauen.
Im Jahr 2016 feiert das bayerische Reinheitsgebot seinen 500ten Geburtstag. Allein in Bayern gibt es 40 Biersorten und über 600 Bierbrauereien. Gut, dass es das Reinheitsgebot schon so lange gibt: Ansonsten würde man wohl noch immer mit Ochsengalle, Braumrinden, Pech oder sonstigen mordernen Chemikalien, das Bier haltbar oder bitter machen. Erst durch chemische Untersuchungen, hat man festgestellt, dass der Hopfen eine konservierende Wirkung hat, natürlich auch mit dem Zusammenspiel des Alkohols, der auch zusätzlich Desinfizierend wirkt.